Mein Freund der Baum
„Mein Freund der Baum ist tot.“ sang die Sängerin Alexandra. Das war vor vielen Jahren (1968), aber ich erinnerte mich an diese Textzeile, als wir in der Stadtratssitzung am 10. Oktober über die Situation im Stadtwald informiert wurden. Es ging selbstverständlich nicht um einen Baum, sondern um den Zustand der Wälder. Unsere Stadt gehört bekanntlich zu jenen mit dem größten Waldbesitz, was auch bedeutet, dass die Situation im Stadtwald einen beachtlichen Einfluss auf unsere Finanzen hat. Wegen anhaltender Trockenheit, Sturmschäden und großflächigem Borkenkäferbefall mussten in diesem Jahr schon deutlich mehr Bäume geschlagen werden als geplant war. Gleichzeitig sind die Holzpreise gefallen. Die Erträge aus dem Holzverkauf sinken deutlich und gleichzeitig steigen die Aufwendungen für Waldarbeiten. Trotzdem – unsere Wälder sind nicht tot, sie werden auch nicht sterben, sondern sich verändern.
Diese Veränderungen zu beeinflussen, erfordert Entscheidungen, deren Umsetzung Längere Zeiträume betrifft als die eines Doppelhaushaltes oder einer Wahlperiode. Und weshalb dachte ich an den Baum als Freund?
Freunde sind etwas wertvolles, bereicherndes, aber wir bewerten sie nicht nach ihrem finanziellen Nutzen. Und für Freunde fühlen wir uns verantwortlich, ohne das zeitlich zu begrenzen.
Unsere nächsten öffentlichen Fraktionssitzungen führen wir vor der jeweiligen Stadtratssitzung am 07. November und am 04. Dezember ab 17.00 Uhr im Büro in der Inneren Bautzener Str. 3 durch.
Heinz Pingel
Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Stadtrat Löbau