Stadtentwicklung und Landesentwicklung

Die Sächsische Staatsregierung hatte im März beschlossen, den Landesentwicklungsplan Sachsen fortzuschreiben.  Die Aufforderung zur Beteiligung der Kommunen an der Ausarbeitung des Planentwurfes bis zum 21. Mai 2010 war aber so kurzfristig, dass eine Mitwirkung des Stadtrates praktisch nicht möglich war.

Das ist zu kritisieren, trotzdem bleibt es ein wichtiges Anliegen bei der Stadtentwicklung die Rolle Löbaus als Mittelzentrum, wie sie im Landesentwicklungsplan von 2003 festgelegt wurde, zu sichern. Zentren sollen die Versorgung mit Waren, Dienstleistungen sowie sozialen und kulturellen Angeboten für die Umgebung des Ortes sichern. Eine gute Versorgung ist für die Löbauer selbst wichtig, weil sie sonst auf entsprechende Möglichkeiten in benachbarten größeren Orten ausweichen müssten. Außerdem sind Besucher, die wegen solcher Angebote in die Stadt kommen, ein nicht zu unterschätzende Wirtschaftsfaktor.

Wenn man davon ausgeht, dass sich die Einwohnerzahl in unserer Region weiter verringert, wird sich auch die Tendenz zur Zentralisierung noch verstärken. Das Zusammenfassen von Angeboten in weniger Orten verlängert aber auch die Wege zu den jeweiligen Einrichtungen und erfordern darum größere Mobilität.

Mobilität ist also Teil der sozialen Infrastruktur, wie kostenloser Schulbesuch, bezahlbares Gesundheitssystem und ein uneingeschränkter Zugang zu Nahrung, Wasser und Energie.

DIE LINKE engagiert sich darum mit anderen Organisationen im Bündnis für ein Sozialticket in Sachsen. Nur wenn Mobilität für alle gesichert wird, ist das Prinzip zentraler Orte zu akzeptieren

Heinz Pingel
Fraktionsvorsitzender